6. Dezember 2010

Katharina Hagena | Der Geschmack von Apfelkernen

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Als Bertha stirbt, erbt Iris das Haus. Nach vielen Jahren steht Iris wieder im alten Haus der Großmutter, wo sie als Kind in den Sommerferien mit ihrer Kusine Verkleiden spielte. Sie streift durch die Zimmer und den Garten, eine aus der Zeit gefallene Welt, in der rote Johannisbeeren über Nacht weiß und als konservierte Tränen eingekocht werden, in der ein Baum gleich zweimal blüht, Dörfer verschwinden und Frauen aus ihren Fingern Funken schütteln.

Doch der Garten ist inzwischen verwildert. Nachdem Bertha vom Apfelbaum gefallen war, wurde sie erst zerstreut, dann vergesslich, und schließlich erkannte sie nichts mehr wieder, nicht einmal ihre drei Töchter. Iris bleibt eine Woche allein im Haus. Sie weiß nicht, ob sie es überhaupt behalten will. Sie schwimmt in einem schwarzen See, bekommt Besuch, küsst den Bruder einer früheren Freundin und streicht eine Wand an. Während sie von Zimmer zu Zimmer läuft, tastet sie sich durch ihre eigenen Erinnerungen und ihr eigenes Vergessen: Was tat ihr Großvater wirklich, bevor er in den Krieg ging? Welche Männer liebten Berthas Töchter? Wer aß seinen Apfel mitsamt den Kernen? Schließlich gelangt Iris zu jener Nacht, in der ihre Kusine Rosmarie den Unfall hatte: Was machte Rosmarie auf dem Dach des Wintergartens? Und wollte sie Iris noch etwas sagen?

Iris ahnt, dass es verschiedene Spielarten des Vergessens gibt. Und das Erinnern ist nur eine davon. 

Ich muss ehrlich sagen… anfänglich hat mich das Buch sehr begeistert. Ich fand die Schilderungen richtig schön und so toll ausgeschmückt und beschrieben, so dass ich das erste Drittel des Buches wirklich verschlungen hatte. Dann fing das Buch jedoch an mich zu langweilen. Die Hauptfigur Iris erzählt in 80% des Buches über Erinnerungen aus ihrer Kindheit und die anfänglich so schön geschilderten Augenblicke werden auf einmal langweilig und uninteressant. Eine wirkliche zusammenhängende Geschichte habe ich in dem Buch nicht entdeckt. Es ist eher eine Sammlung von Gedankenfetzen bzw. Erinnerungen die nicht sonderlich spannend oder gar witzig sind. Das Buch ist mit der Zeit einfach zu langatmig geworden und es ist wirklich ungewöhnlich, dass ich an 260 Seiten so lange lese…

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  1. Mhh okay, ich hatte auch schon von dem Buch gehört, aber wie es aussieht, werde ich es mir dann wohl nicht holen. Danke für den Review 🙂

    Du, sag mal, hast du schon dein geschenk von Stylight bekommen? Dieses Armband?

  2. ich hab's auch hier liegen & habe auch bei der hälfte aufgegeben – weil es sooo langweilig wurde. Ich hatte mich so auf das Buch gefreut, weil es so nett klang. Schaaade.

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