25. November 2016

Weckklöße mit Pfifferlingrahm und Medaillons im Speckmantel
Meine Heimat im Topf

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*Werbung. In Zusammenarbeit mit Fissler
Weckklöße Pfifferlinge Medaillons Speckmantel Heimat Unterfranken Fissler

Über Heimat hab ich hier schon oft gesprochen, denn ich liebe meine Heimat und bin so oft wie möglich da. Heimat bedeutet für mich immer meine Eltern und Freunde zu sehen, aber auch so vieles mehr… Meine Wurzeln, das kleine Dörfchen in dem ich aufgewachsen bin, die weiten Felder und die Erinnerung an Omas Hausmannskost.  

Die Aktion Heimat im Topf von Fissler steht für das Heimatgefühl beim Kochen. Welches Gericht erinnert mich also an Heimat? Um diese Frage zu klären muss ich euch erstmal ein bisschen was über meine Heimat erzählen. Ich komme ursprünglich aus Unterfranken. Ich habe 24 Jahre in einem kleinen Dörfchen mit 350 Einwohnern bei Würzburg gewohnt und bin im Jahr 2005 nach Baden gezogen.
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Was gibt es also in (Unter-)Franken für besondere Spezialitäten?

Fangen wir mal mit Süßkram an… Bekannt sind hier Zimtrollen, Schneeballen und Ausgezogene. Krapfen (Berliner) sind bei uns mit Hagebuttenmarmelade (Hiffenmark) gefüllt. Hagebuttenmarmelade ist in Franken sowieso oft verbreitet und wird auch oft zu Soßen (Wild) gegeben. Ich esse die Marmelade auch total gerne auf’s Brot. Solltet ihr unbedingt auch mal ausprobieren!
Außerdem wird hier gerne fränkische Bratwurst gegessen. Am besten mit Sauerkraut. Auch sehr bekannt als fränkische Spezialität sind hier die Blauen Zipfel, das sind in einem süß-sauren Sud gekochte Bratwürste.
Bekannt ist auch das fränkische Hochzeitsmenue. Die Suppe besteht aus einer kräftigen Brühe mit Leber- und Griesklößchen sowie Schwimmerle als Einlage. Schwimmerle sind diese kleine Backerbsen aus Brandteig. Als Hauptgericht gibt es dann Tafelspitz mit Bandnudeln und Meerrettich. Das Gericht hab ich euch ja auch schon mal vorgestellt. Und dann gibt’s dann auch noch das Schäufela  – ein gebackenes Schulterstück des Schweins.

Im Herbst gibt es dann Zwiebelkuchen. Der ist hier in Baden zwar auch sehr bekannt, trotzdem ist die fränkische Zubereitung doch ein wenig anders.

Als Beilage gibt es oft fränkische Kartoffelklöße oder auch Weckklöße. Die Weckklöße stelle ich euch unten im Rezept dann noch ein bisschen genauer vor. Außerdem gibt’s leckeres Blaukraut (Rotkohl). Und was in Franken auch immer gerne gegessen wird sind Grumbeera bzw. Erdäpfel. Mein Vater ist Unterfranken geboren und meine Mutter in Mittelfranken… so bin ich als Kind eigentlich mit zwei verschiedenen Dialekten aufgewachsen und habe mich dann doch für hochdeutsch entschieden 😛 Ich selbst spreche ziemlich wenig fränggischen Dialekt, verfalle dann nur in der Heimat in einen Franggenslang, wenn ich mich mit meinen Eltern unterhalte. Fränggisch ist nicht ganz einfach. Es gibt z.B. kein T – dafür wird ein D verwendet. Das P wird ersetzt durch ein B und das K oft durch ein G.

Auch Wein ist in Unterfranken weit verbreitet. Der Frankenwein wird typischerweise in Bocksbeutel abgefüllt und ist vor allem für die Rebsorten Silvaner, Bacchus und Domina bekannt. Neuer Wein heißt hier Bremser. Meine Tante hat ein paar Weinberge und ich bin eigentlich jedes Jahr traditionell bei der Weinernte mit dabei.

Die fränkische Küche ist also insgesamt eine sehr gehaltvolle und mächtige Küche.

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Genauso ist die Küche meiner Mutter- sehr traditionell und deftig. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich zum Sonntagsbraten am Tisch sitze, denn jedes Mal wird sehr aufwändig gekocht und oft bereitet meine Mama schon Samstagabend das Sonntagsessen vor. Meist gibt es Geschmortes und ich werde mit Rollbraten, fränkischen Sauerbraten, Schweinsbraten und Rouladen verwöhnt. Sowas gibt es bei uns zuhause ja äußerst selten. Geschmortes kann ich nicht. haha. Dazu fehlt mir eindeutig die Geduld. Was gibt’s sonst noch aus der Küche von meiner Mama zu empfehlen?
Weckklöße! Euch wohl auch besser bekannt als Semmelknödel! Die gibt es gerne mal als Beilage, aber auch als Hauptgericht mit Pilzen und Speck. Sehr lecker. Weckklöße dauern zwar auch einige Zeit, aber trotzdem muss man nicht stundenlang in die Röhre schauen bis der Braten fertig ist. Denn die Schweinemedaillons im Speckmantel sind schnell gemacht. Es gibt also ein richtiges Sonntagsessen – denn genau das ist die Küche die mich an Heimat erinnert!

Zutaten für 4 Personen:
1 Schweinelende (600 g)
6 Brötchen vom Vortag
225 ml Milch
2 Zwiebeln, fein gewürfelt
1 Bund Petersilie (glatt), gehackt
3 Eier
ca. 6 Scheiben Speck
250 g Pfifferlinge
100 ml Rotwein
150 ml Brühe
50 ml Sahne
50 ml Saure Sahne
Salz, Pfeffer, Butter, Mehl, Semmelbrösel, Senf, Öl, Zitrone
Zubereitung:
Die Schweinelende aus dem Kühlschrank nehmen, damit diese Zimmertemperatur annimmt. Milch in einem Topf erwärmen. Die Brötchen in feine Scheiben aufschneiden und in eine große Schüssel geben. Die lauwarme Milch darüber gießen, etwas salzen und zugedeckt ca. 30 Minuten ziehen lassen.
Die Hälfte der Zwiebeln mit der ¾ der Petersilie in ca. 20 g Butter in der Pfanne anschwitzen. Dann zusammen mit 1 EL Mehl und 3 Eiern zur Brotmasse hinzu geben und zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Dann wieder weitere 30 Minuten ruhen lassen.
In der Zwischenzeit die Pilze putzen und wenn nötig in mundgerechte Stücke schneiden. Die Schweinelende in ca. 4 cm dicke Medaillons schneiden und in eine kleine Schüssel geben. Dort mit Salz, Pfeffer und ca. 2 TL Senf durchkneten. Anschließend die Schweinemedaillons mit dem Speck umwickeln.
Ofen auf 120°C Ober- und Unterhitze vorheizen, Rost auf die mittlere Schiene, Blech zum Auffangen von Fleischsaft auf die unterste Schiene. Einen großen Topf Salzwasser aufstellen sowie eine gußeiserne Pfanne heiß werden lassen.
Etwas Öl in die Pfanne geben und die Medaillons zunächst auf der Seite, an der sich die Speckstreifen überlappen kurz anbraten (somit verschließt man an dieser Stelle den Speck und er fällt später nicht ab) Dann die Medaillons auf Ober- und Unterseite jeweils 3 Minuten scharf anbraten. Anschließend in den Ofen geben und dort schonend zu Ende garen.
Mit nassen Händen aus dem Semmelknödelteig gleichmässig große Knödel formen. (Unbedingt einen Testknödel im Wasser testen! Sollte der Knödel zerfallen ist der Teig zu flüssig, was mit Hilfe von Semmelbröseln korrigiert werden kann!) Die Knödel in das Wasser geben, kurz aufkochen und dann bei reduzierter Hitze und schräg aufliegendem Deckel 20 Minuten garziehen lassen.
Die Pfanne erneut erhitzen und die Zwiebeln sowie die Pilze darin in 2 TL Öl anschwenken. Dabei etwas mit Mehl bestäuben. Mit 50ml Rotwein ablöschen. Sobald der Rotwein fast verkocht ist erneut mit 50ml Rotwein ablöschen und mit der Brühe auffüllen und 10Minuten bei reduzierter Hitze einköcheln lassen. Kurz vor Ende mit Sahne, Saurer Sahne und 2 – 3 Butterflocken abbinden, restliche Petersilie hineingeben und mit Zitrone, Salz und Pfeffer abschmecken.

Gebraten und Gebrutzelt wurde in der Gusseisen-Pfanne Arcana von Fissler.


Ich wünsche euch ein tolles Wochenende! Denn ich verbringe meines in der Heimat 🙂
Welches Gericht erinnert euch nach Heimat?

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  1. Whooooa!!! Wie LECKER *__* Das ist ja mal #foodporn vom feinsten! Sieht das gut aus meine Liebe! Das muss ich unbedingt probieren, ich liebe Pfifferlinge und Weckklösse! Meine Mutti hat das auch sehr oft gemacht und ich kannte nie ein Ende beim Essen 😀 Ich wünsch dir ein tolles Wochenende in der Heimat meine Liebe <3

  2. Mensch, jetzt habe ich hunger auf was deftiges, da kann mein Vesper oder Brotzeit, wie du es im fränkischen sagen würdest, nicht mithalten.
    Werde sicher kommendes Wochenende mal wieder so ähnliches kochen, meine Lieblingsgerichte von meiner Mama waren immer Gulasch oder Rouladen mit Kartoffelknödeln oder Nudeln, sowie eine Extraportion Wirsing — mmmh lecker!

    In Erinnerung schwelgende Grüße

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